Die Kleine Braunelle (Prunella vulgaris)
ist die 44. Blume des Jahres
Recht häufig ist dieses Lippenblütengewächs in gemäßigten Zonen zu beobachten. Es kommt häufig 2-jährig vor, gedeiht gut auf nährstoffreichen, nicht zu trockenden, lehmigen oder tonhaltigen Böden, besiedelt Wegränder, Waldlichtungen, Weiden und ist auch im Bergland bis gut 2000 m Höhe anzutreffen.
Der meist zunächst niederliegende, dann aufsteigende bis zu 10 – 20 cm hohe, 4-kantige Stängel ist oft verzweigt und bildet gestielte, kreuzgegenständige Blätter aus. Sie sind breit eiförmig, ganzrandig oder auch unregelmäßig gezähnt.
Über dem obersten Blattpaar zeigt sich (Juni, Sept.) der leicht quirlige, in einer Scheinähre stehende Blütenstand. Die einzelne blauviolette Blüte weist eine helmförmig aufgewölbte Oberlippe, eine etwas längere, 3-teilige Unterlippe auf und wird von einem glockig-röhrigen, mit spitzen Lippen versehenen Kelch eingefasst.
Obwohl das Kraut als Arzneipflanze heute kaum noch eine Rolle spielt, soll noch eine der früheren Verwendungen erwähnt werden. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehaltes fand der ausgepresste Saft als Wundheil- und auch als Gurgelmittel gegen die „Halsbräune“ Verwendung. Letztere war die historische Bezeichnung für Diphtherie. Dies erklärt möglicherweise den deutschen Gattungsnamen.
| Hi | 26.02.2023 | Fotos (c) Julian Denstorf Loki-Schmidt-Stiftung
Mit der Wahl dieser "Allerweltsblume" zur Blume des Jahres 2023 will die Loki Schmidt Stiftung darauf aufmerksam machen, dass selbst häufige Pflanzenarten in unserer Umwelt seltener werden, das ein schleichender Artenverlust im Grünland und selbst in Gärten, Parks, an Wegrändern stattfindet.
Mehr zur Kleinen Braunelle (im Text, im Bild und per Video) erfahren Sie bei der Loki Schmidt Stiftung:
https://loki-schmidt-stiftung.de/blume-des-jahres/2023