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Foto: Dr. P. Knopf - Leiter BGR

Der Tag der Arzneipflanze  2023 wird vom 02. bis 04. Juni 2023 von der Gesellschaft für Phytotherapie (GPT e.V) initiiert.

Der Freundeskreis des Botanischen Gartens Rombergpark e.V. präsentiert sich am Sonntag 04. Juni 2023 beim Tag der Biodiversität auf dem Hautfriedhof - Am Gottesacker - in Dortmund. Daher gibt es an diesem Tag keine Veranstaltung im Hortus Medicus.

Die folgenden Pflanzen werden in den Unterseiten thematisiert:
Arzneipflanze der Jahres 2023: Echter Salbei
Heilpflanze des Jahres 2023: Weinrebe
Giftpflanze des Jahres 2023: Petersilie

| Me | 05.03.2023

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Der Hortus Medicus liegt gegenüber des Heidemoor-Haupteinganges (s. auch Übersichtsplan). Er entstand 1986 aus dem zu eng gewordenen »alten« Heilkräutergarten (heute Loki-Schmidt-Garten) am Rande des »Alten Schulgartens« aus der Zeit von Gartendirektor Richard Nose. Damit wurde er in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schulbiologischen Zentrum, das heute im »Bildungsforum Schule, Natur und Umwelt« beherbergt ist, angelegt.  

Am 10. Januar 2020 starteten Baumaßnahmen für einen vollständigen Umbau. Im Laufe des Sommers waren die Bauarbeiten soweit abgeschlossen, dass der Garten bereits wieder für Besucher geöffnet war. Die offizielle Wieder-Eröffnung jedoch fand bei einem Pressetermin am 17. September 2020 in kleinem Rahmen mit Dezernentin Birgit Zoerner, dem verantwortlichen Ausbildungsteam und zuständigen Gärtnern sowie Parkdirektor Dr. P. Knopf statt. Der ehemalige Heilkräutergarten heißt ab jetzt offiziell »Hortus Medicus«, ist zeitgemäß gestaltet und ganzjährig barrierefrei zugänglich.

Über 300 Heilpflanzen werden im Hortus Medicus präsentiert. Das bauliche Konzept unterscheidet sich deutlich vom vorherigen: Alle Wege um die Beete herum sind rollstuhl-gerecht verbreitert und neu gepflastert. Die einzelnen Kastenbeete bestehen aus up-gecyceltem Kunststoff und sind zwar mit je 70 x 70 cm etwas kleiner als vorher, doch das reicht für die gepflanzten Stauden, Zwiebeln und Kleingehölze allemal.

Der kastenförmige Bau und die Trennung der einzelnen Pflanzbereiche ermöglichen im Bedarfsfall zusätzlich einen leichten Austausch des Bodens oder erforderliche Zugaben wie Kalk oder säurehaltige Substratanteile – je nach Anspruch der verschiedenen Pflanzen. Die Grundmischung des Bodens besteht passend für Kräuter aus Lavagranulat, Edelsplitt, etwas Sand und einem organischen Pflanzsubstrat. Eine Kastenbeetreihe ist für die Heilpflanzen der feuchten bis nassen Standorte reserviert; hierfür wurden die Böden mit Folie abgedichtet. Alle Beetreihen sind nummeriert und jedes Beet bekommt ein Schild in der hauseigenen »Bildungsfarbe« Orange, das über Name, Verwendung, Inhaltsstoffe und deren Wirkungsweise der Heilpflanze Aufschluss gibt.

Eine Info-Ecke mit zwei Schaukästen und zwei Hochbeeten ist entstanden: Dort wird ab sofort die Heilpflanze des Jahres ausführlich präsentiert. Über Lebensraum, Verwendung und anschauliche Beispiele, wie beispielsweise auch mal kulinarische Rezepte, soll hier künftig informiert werden. Der Freundeskreis freut sich, mit der Finanzierung der beiden Schaukästen und einigen Pflanzen einen Beitrag zum Gelingen der Neugestaltung leisten zu können.

Neben diesem Bereich, an der neuen Rückwand des Gartens, werden auch sechs der Schautafeln aus der Ausstellung »Die grüne Apotheke« aus dem Jahr 2018 dauerhaft ausgestellt. Eine sinnvolle und nachhaltige Nutzung vorhandener Info-Materialien.

Zum Hauptweg hin säumt eine Pergola aus Robinienholz den Hortus Medicus. Unterhalb der Pergola werden mediterrane Kräuter gezeigt, neben Säulenzypressen und Kletterpflanzen wie Weinreben und Kiwipflanzen, die später die Pergola beranken und diesen Bereich beschatten. Vier Sitzbänke laden die Besucher ein, nach einem Rundgang zu verweilen und in Ruhe den Anblick und Duft der Heilpflanzen zu genießen.

An der Ostseite des Gartens, außerhalb des Staketenzauns, wurde ein neues Lavendelfeld angelegt, das seinen würzigen Duft verbreitet und zur Blütezeit zahlreiche Insekten anzieht. Dahinter runden drei Lorbeerbäume mit einer mediterranen Kräuterunterbepflanzung diesen Bereich ab.

Zur Westseite hin wurde am Rand des Gartens im Sommer ein Beet mit ein- und mehrjährigen nektar- und pollenreichen Wildblumen angesät sowie mit 100 Kugeldisteln bepflanzt. Sie bieten ein reichhaltiges Nahrungsangebot für Insekten auch noch im Hoch- und Spätsommer. Den Weg zum Lehrbienenstand begleiten Pflanzungen aus Rhododendron und Herzblatt-Schaumblüte (lat. Tiarella cordifolia).

Der neue Hortus Medicus ist zwar rundherum eingezäunt zum Schutz vor Wildverbiss, jedoch in Zukunft immer für die Besucher zugänglich. | Sa | 23.09.2020