PlanRombergpark_ArboretenAls Leiter des Botanischen Gartens Dortmund plante Richard Nose (1881-1965) das erste Arboretum im Rombergpark, das daher später auch die Bezeichnung »Altes Arboretum« bekam. Es wurde in den Jahren 1930 bis 1933 als eine in sich abgeschlossene Anlage verwirklicht. »Nose war ein großer Baumfreund und hervorragender Dendrologe. Er verwirklichte hier seine vielleicht persönlichste Planung und fühlte sich dem Rombergpark zeitlebens besonders verbunden.«*

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Er ließ die Bepflanzung nach dem natürlichen Pflanzensystem von Adolf Engler anlegen, dem deutschen, führenden Pflanzenexperten seiner Zeit (1844-1930). Somit wurden Baumarten einer Gattung zusammen gepflanzt – ästhetische Gesichtspunkte oder Ansprüche an den Standort kamen dabei nicht zum Tragen. Eine umfassende Sammlung mit 2000 Arten und Varietäten konnte trotz schwieriger wirtschaftlicher Umstände aufgebaut werden. Am Eingang des Arboretums beginnt die 1930 erstmals gepflanzte Zierkirschenallee, die nach ihrem Stifter, dem Gärtner Stoffregen, benannt wurde. Wegen einer Pilzkrankheit mussten alle alten Kirschbäume gefällt und der Boden ausgetauscht werden. Mit Unterstützung des Grünen Kreises wurde 2009 die neue Zierkirschenallee gepflanzt, die weiterhin als Stoffregenallee bekannt ist und gerade zu Ostern 2022 wieder erblüht. Unter anderem prägten ursprünglich Eichen, Ulmen, Walnussarten, Ebereschen und Eschen, Rosskastanien, Schneeball- und Hartriegelarten sowie ein größeres Lindensortiment dieses Arboretum.

Viele der einst zahlreich angelegten Wege zwischen den Baumgruppen sind heute nicht mehr vorhanden und auch das ursprüngliche Pflanzkonzept und der Bestand verlor sich im Laufe der späteren Jahre.

Im September 2016, am Tag des Denkmals, wurde unter Parkleiter Dr. Patrick Knopf im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung der Startschuss für eine umfangreiche Neu-Bepflanzung gegeben. Interessierte Besucher konnten sogar die bereitgestellten Bäume unter gärtnerischer Anleitung mit einpflanzen und so beim Erhalt „ihres“ Flächendenkmales aktiv mitwirken.

Klimatische und umweltbelastende Veränderungen, die sich von der einstigen Ausgangssituation unterscheiden, bringen die Notwendigkeit mit sich, nach neuen Baumarten Ausschau zu halten, die den heutigen Bedingungen an diesem Standort gewachsen sind. Damit wird eine wichtige Aufgabe der Botanischen Gärten auch in Dortmund fortgesetzt, die Richard Nose vor über 90 Jahren hier begonnen hat. 

*Aus der Broschüre der Stadt Dortmund „Botanischer Garten Rombergpark“, 1993 
| Me | Aktualisierung 17.04.2022