Im Krüssmann-Arboretum, in der Nähe der Mergelteichstraße und der Pflanzenschauhäuser, befindet sich eine umfangreiche Cornus-Sammlung. Einige Arten dieser wunderschönen Hartriegelgewächse stellen wir Ihnen hier vor.

Cornus alba – Tartarischer Hartriegel

Dieser aus Nordasien stammende drei bis vier Meter hohe Strauch ist bei uns weit verbreitet. Er trägt gelblichweiße Blüten und weiße bis hellbläuliche Steinfrüchte. Besonders im Winter fällt er durch eine korallenrote Rinde auf. Auch die ähnlich aussehende aber kleinwüchsigere Sorte »Sibirica« ist häufig anzutreffen.

Cornus alternifolia – Wechselblättriger Hartriegel

Das östliche Nordamerika ist die Heimat dieses bis zu sechs Meter hohen Strauches. Mit seinen gelblichweißen Blüten, rot gestielten, blauschwarzen Früchten und seinem breiten, etagen­förmigen Wuchs ist er besonders als Solitär­gehölz eine schöne Augenweide.

Cornus controversa – Pagoden-Hartriegel

Heimisch ist dieser bis zu acht Meter hohe und fast ebenso breite Strauch vom östlichen Himalaja bis ­Japan. Die wechselständigen Blätter sind sehr veränderlich in der Form. Seine weißen Blüten, blauschwarzen Früchte, purpurrote Herbstfärbung und vor allem seine Wuchsarchitektur in Etagen tragen zu einem besonderen Anblick bei. Er bietet sich zu einem überaus ­dekorativen Solitärgehölz an.

Cornus «Galaxy« – Blumenhartriegel

Dieser bis zu vier Meter hohe Strauch ist eine Kreu­zung aus dem nordamerikanischen C. florida und dem ostasiatischen C. kousa. Die Blüten mit vier breiten, weißen Hochblättern sind steril und daher fruchtlos. Aber eine rotorange­farbige Herbstfärbung erfreut das Auge.

Cornus kousa »Peve Satomi« – Blumenhartriegel

Der kleine, attraktive Zierstrauch mit einer Vielzahl von rosaroten Blüten trägt im Spätsommer rote, essbare Früchte. Zudem ist er ­robust und winterhart.

Cornus mas – Kornelkirsche

Dieses einheimische Gehölz gehört mit der Zaubernuss und der Forsythie zu den gelben Frühblühern und schmückt den spätwinter­lichen Garten. Ein naher Verwandter ist die ­Japanische Kornelkirsche – C. officinalis, die sich mit einer bronzeroten Herbstfärbung in den Winter verabschiedet.

Cornus nuttallii – Nuttalls Blüten-Hartriegel

In seiner nordamerikanisch-pazifischen Heimat wächst er als Baum bis zu 15 Meter, bei uns als Strauch bis zu sechs Meter Höhe. Die Blüten sind von meist sechs weißen, rosa überzogenen Hochblättern umgeben. Die Früchte und herbst­lichen Blätter sind von etwa gleicher Farbe: ­rotorange.

Cornus sanguinea – Roter Hartriegel

Das Verbreitungsgebiet dieses bis zu fünf ­Meter hohen, strauchigen Gehölzes ist Europa. Mit seinen weißen Blüten, schwarzvioletten Früchten und seiner leuchtenden Herbstfärbung ist es vielfach anzutreffen: als Wegbegleiter, ­Heckenbestandteil sowie Vogel- und Insektenschutz.

Allgemeines über Hartriegelgewächse

Vorkommen, Herkunft und Aussehen

Die Gattung Cornus aus der Familie der Hart­riegelgewächse, Cornaceae, ist mit ca. 45 Arten hauptsächlich in der nördlich gemäßigten Zone vertreten. Es sind vorwiegend sommergrüne Sträucher mit gegenständigen Blättern. Die beiden Arten C. alternifolia und controversa bilden mit wechselständigen Blättern eine Ausnahme. Die meist weißen Blüten erscheinen in Schirm­rispen oder Köpfchen im Mai, Juni. Erwähnenswert sind die besonders attraktiven Blumen­hart­riegel aus dem ostasiatischen und nordamerikanischen Raum. Sie tragen an ihrem ­Blütengrund auffällige, häufig weiße, aber auch rötliche Hochblätter und später himbeerartige, essbare Früchte.

Bei uns ­heimisch sind die Kornelkirsche – Cornus mas und der Rote Hartriegel – C. sanguinea. Auch der aus Nordasien stammende Tartarische Hartriegel – C. alba ist hier weit verbreitet. Hartriegel eignen sich je nach Größe und Wuchs als Solitär­pflanzen, sind aber auch busch- und hecken­bildend.

Cornus mas

Dieser vier bis acht Meter hohe Strauch ist von Europa bis ­Kleinasien verbreitet. Er trägt ­sommergrüne, ­eiförmige bis ­elliptische Blätter, die im Herbst gelblich bis rotorange leuchten. Lange vor dem Blattaustrieb treten die gelben Blüten auf. Sie und die glänzend roten Steinfrüchte zieren das Gehölz außerordentlich. Die Früchte sind essbar und eignen sich bestens für Marmeladen, Säfte und andere wohlschmeckende Zubereitungen. Auch Tiere ­wissen die Früchte zu schätzen. Das Holz zählt zu den härtesten heimischen Hölzern und diente zur Herstellung von allerlei Gegen­ständen wie Spazierstöcken, Leiter­sprossen oder Riegeln. (Foto Kornelfrucht: Wikipedia)

Hochblattblütenstandsträger

Die Familien der Cornales mit den Gattungen Cornus, Hydrangea (Hortensie) und Davidia (Taschentuchbaum) bildet recht unscheinbare Blüten aus, schmückt sich aber mit prächtigen Hochblättern (Bracteen) ­unterschiedlicher Färbung und Größe. Diese sind eigentlich umgewandelte Laubblätter, befinden sich aber in unmittelbarer Blütennähe und täuschen aufgrund von Form und Farbe ihre Zugehörigkeit zum Blütenapparat vor. Dadurch gewinnt diese Pflanzengruppe eine besondere Attraktivität.

Text (Dr. C.H. Henning) und Fotos sind in Zusammenarbeit des Freundeskreises mit dem Botanischen Garten Rombergpark entstanden.